Überzeugend und selbstsicher auftreten

Überzeugend auftretenÜberzeugend und selbstsicher trittst du auf, wenn deine Körpersprache, die Stimme und eine starke Sprache die gleiche Botschaft haben.

Klara: „Wir haben doch neulich darüber gesprochen, wie die Teamsitzung ablief und dass die anderen mein Konzept überhaupt nicht zur Kenntnis genommen haben. Inhaltlich war es wirklich stimmig und gut aufbereitet. Und dennoch ist es mir nicht gelungen, die Aufmerksamkeit der anderen zu erreichen.“

Coach: „Ob und wie wir ankommen, hängt nicht alleine von dem ab, was wir sagen. Die Körpersprache, der sogenannte nonverbale Ausdruck, trägt maßgeblich dazu bei, welches Bild andere von uns haben, ob sie uns zuhören und auch, ob wir sie überzeugen können. Die Stimme und die Körpersprache bestimmen dies zu zwei Dritteln, unsere Worte sind für den Rest verantwortlich.“

Klara: „Die Worte machen nur so wenig aus? Das hätte ich nicht gedacht.“

Coach: „Ja, das Gesagte wird oft überschätzt. Aber man darf die einzelnen Teile nicht isoliert sehen. Es funktioniert nur, wenn alle Signale, die von uns ausgehen: die Worte, die Stimme und der nonverbale Ausdruck in ihrer Botschaft übereinstimmen.“

„Wie kann ich mir das vorstellen?“

„Wenn du z.B. die Arme vor der Brust verschränkst und deinem Gegenüber gleichzeitig sagst, du willst ganz offen über eine Angelegenheit sprechen und anschließend die Lippen aufeinander presst und den Blick abwendest, dann sendest du höchst gegensätzliche Botschaften. Deine Worte kündigen das offene Gespräch an, deine Haltung zeigt Verschlossenheit.“

„Haben einzelne körpersprachliche Signale also immer eine Botschaft?“

„Da würden wir unseren Mitmenschen allerdings oft Unrecht tun. Die verschränkten Arme aus dem Beispiel eben könnten auch bedeuten: „so ist es mir bequem“ oder „mir ist kalt“. Erst wenn weitere Signale, manchmal ganze Signalbündel, in die gleiche Richtung gehen, können wir davon ausgehen, dass wir mit unserer Annahme richtig liegen. Zu den verschränkten Arme müssten dann z.B. der fehlende Blickkontakt und Reaktionslosigkeit auf deine Worte hinzukommen. Oder die Beschäftigung mit etwas anderem, zum Beispiel der Blick auf das Handy.“

„Nicht zu unterschätzen ist die Stimme. Sie trägt maßgeblich dazu bei, ob wir mit unserer Botschaft ankommen. Bei einer monotonen Stimme werden die Zuhörer abschalten. Aufmerksam dagegen werden sie, wenn Worte betont werden, die Lautstärke und das Tempo variieren. Besonders wichtig ist die Satzmelodie. Frauen neigen dazu, am Ende des Satzes die Stimme zu erheben. Damit wollen sie die Zuhörer mit einbeziehen, um ihre Meinung zu hören. Doch leider geht der Schuss nach hinten los. Die Satzmelodie ist die gleiche wie bei einer Frage. Man wird annehmen, dass die Vortragende sich nicht sicher ist. Besser ist es deshalb, am Ende einer Aussage einen hörbaren Punkt zu machen, die Stimme also zu senken und danach zu sagen „Wie sehen Sie das?“

„Das ist ja interessant. So habe ich das noch nie gesehen. Und wie komme ich zu diesem stimmigen Auftritt?“

„Es gibt zwei Wege. Der erste ist, die eigene Einstellung zu überprüfen. Wie wichtig ist mir das, was ich sagen will? Wie sehe ich mich selbst? Was halte ich von meinem Gegenüber? Wenn du davon ausgehst, nur ein kleines Licht im Team zu sein und annehmen, die anderen hätten bessere Ideen, dann wird das dein Auftreten beeinflussen.“

„Und wenn es so ist? Was kann ich dann tun?“

Die Annahmen überprüfen. D.h. sich bewusst zu machen, welche Stärken man hat, welche Aufgaben man schon gelöst hat. Und die innere Vorstellung nähren, wie es sein wird, wenn die Präsentation gelungen ist: Die zustimmenden Gesichter, das Nicken des Chefs, das freudige Gefühl, sich einer Situation gestellt und sie gemeistert zu haben.“

„Und welches ist der zweite Weg?“

„Während die Arbeit an der Einstellung der Weg von innen nach außen ist, können wir auch umgekehrt ansetzen: von außen nach innen. Das meint, wir könnten so tun, als ob.“

„Als ob was?“

„Als ob wir selbstsicher wären. Es gibt eine Reihe von körpersprachlichen Signalen, die Selbstsicherheit und Überzeugungskraft ausdrücken. Wenn wir diese einsetzen, bekommt unser Inneres eine unterstützende Botschaft. Wer die Schultern hängen lässt und den Blick auf den Boden heftet, wird sich auch innerlich nicht stark fühlen. Und genauso ist es umgekehrt. Eine ‚starke’ Körperhaltung schafft auch innere Stärke. Du könntest es einmal ausprobieren:

Lass den Kopf hängen, mach kleine Schritte und denke darüber nach, wie toll du bist. Oder straffe deinen Körper, richte dich auf,  gehe beschwingt und sage dir, dass du ein ganz kleines Licht bist.“

Klara: „Stimmt, das geht überhaupt nicht. Toll, dass ich das so beeinflussen kann.“

Noch einmal zusammengefasst  die wichtigsten körpersprachlichen Signale:

  • Aufrechte Haltung
  • Blickkontakt
  • Gerade Kopfhaltung
  • Offene Körperhaltung
  • Passende Gestik
  • Zuwendung zum Gesprächspartner
  • Die Stimme (Lautstärke, Betonung, Melodie, bewusst gesetzte Pausen)
  • Lächeln zu Beginn des Gesprächs
  • und vor allem: Gleiche Botschaft
    aller nonverbalen Signale

 

Zum Thema passende Artikel:
Starke Sprache statt lauer Worte – Wie Sie Ihre rhetorische Präsenz steigern können
Lassen Sie nicht zu, dass man Sie übergeht
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Hier noch ein Video zur Körpersprache

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Foto Pixabay YasDo

 

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Ursula Kraemer

Ursula Kraemer

👉 Meinen ersten Blogartikel habe ich am 26.12.2010 veröffentlicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Grundlage dazu ist meine berufliche Erfahrung und auch mein eigenes Leben. Denn auch hier lief es nicht immer rund.

👉 Im gleichen Jahre habe ich mein erstes Buch geschrieben. Eigentlich war es nur für meine Kinder gedacht, die mehr darüber erfahren sollten, wie ich die Gründung meines Unternehmens navigo-coaching geschafft habe und welche Hindernisse es zu überwinden halt. Doch als das Buch fertig war, wurde mir klar, dass die Themen, die mich damals beschäftigt und manchmal auch gehindert haben, noch heute aktuell sind. Denn was mach ich, wenn ich einen Termin habe und das Baby noch gestillt werden muss? Was, wenn Aufträge wegbrechen und dein Einkommen nicht reicht? Wie kann ich neue Kunden gewinnen und mich gegen andere angrenzen? Nun gibt es eine Neuauflage mit dem Titel Nimm dein Leben in die Hand.

👉 Das Schreiben machte mir Spaß, sowohl die Blogartikel als auch die Bücher. Und so wurden nach und nach immer mehr Bücher veröffentlicht, 2025 sind es 12 an der Zahl, zehn mit Themen zur Persönlichkeitsentwicklung und einem selbstbestimmten Leben und zwei gezeichnete Bilderbücher, das das Zeichen und Malen immer mehr Platz einnehmen.

👉 Mehr über mich erfährst du hier.

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Prima, es hat geklappt.