Pläne erfolgreich umsetzen. Wir leben in einer temporeichen Zeit. Alles muss schnell gehen. Auch bei unseren kleinen und großen Vorhaben erwarten wir rasche Ergebnisse. Wenn etwas nicht gleich klappt, verfolgen wir es nicht weiter. Schade, denn damit bringen wir uns nicht nur um die Früchte unserer ersten Bemühungen. Auch das Selbstbewusstsein nimmt Schaden und gerät in eine Abwärtsspirale.
Gut Ding will Weile haben, das wusste schon der Volksmund. Doch dieses Sprichwort ist heute wenig populär. Während Betriebswirte ihre Pläne früher an Zeiträumen von 15 – 20 Jahren und mehr ausrichteten, gelten heute drei Jahre schon als extrem lang.
Wer ein Unternehmen gründet, eine Ausstellung mit eigenen Bildern eröffnet, einen Berg besteigt oder ein Buch auf den Markt bringt, ist sich des Staunens anderer sicher. Gerne wären die Bewunderer an der Stelle der Erfolgreichen. Aber sie blicken nur auf das Ergebnis und sehen dabei nicht das notwendige stundenlange Üben, die Fehlschläge und die vielen neuen Anläufe. Sie machen sich nicht bewusst, dass es neben einigen Fähigkeiten und guten Rahmenbedingungen weitere wesentliche Zutaten braucht, um zum Ziel zu gelangen: Die Bereitschaft, sich voll einzusetzen, Ausdauer und das Ringen um ständige Verbesserung.
Es gibt verschiedene Strategien, sich selbst zu untergraben und die einmal gefassten Pläne zum Scheitern zu bringen. Zu welchen Typen zählst du?
Die Feuer-und-Flamme-Typen
Sie sind schnell zu begeistern. Mit großem Engagement und Eifer stürzen sie sich auf eine neue Aufgabe, ein unbekanntes Themengebiet. Und genauso schnell lässt ihre Motivation wieder nach. Denn wenn es anstrengend wird und Mühe bereiten würde, schauen sie sich nach neuen Zielen um. Haben wieder himmelstrebende Pläne im Kopf. Und träumen vom großen Wurf.
Die Ausstatter
Wer zu dieser Gruppe gehört, beginnt ein neues Projekt erst, wenn alles perfekt vorbereitet ist. Zum Radfahren die richtige Kleidung. Um zu schreiben, ein optimal hergerichteter Arbeitsplatz und mindestens ein freier Tag. Für die Gewichtsreduktion die wichtigsten Bücher, eine App der Ernährungsberatung und die neueste Waage. Wer zu den Ausstattern gehört, verzögert nicht nur den Start des neuen Projekts. Er verhindert es manchmal total, weil die vermeintlich unbedingt nötigen Mitteln und Möglichkeiten fehlen. Lass dich nicht täuschen: Es ist sich sicher gut malen, wenn man Leinwände und tolle Farben hat. Doch wie viele große Kunstwerke sind mit Bleistift auf der Rückseite von Kalenderblättern oder auf Packpapier entstanden!
Wenn der erste Schwung nachgelassen hat, lagern die vielen Utensilien der Ausstatter am Ende hinter auf dem Speicher, im Keller oder unter dem Bett und signalisieren: Wieder etwas, was du nicht fortgeführt hast.
Die Genügsamen
Sie beginnen ein Projekt und halten auch eine Weile durch. Erste Ergebnisse zeigen sich und aber dann scheint es nicht mehr weiterzugehen. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Genügsamen aufgeben. „Ein bisschen kann ich ja schon Trompete spielen, für den Hausgebrauch reicht es.“ Oder: „Wahrscheinlich bin ich nicht talentiert genug, mehr ist nicht drin.“ Mag sein. Aber meist steckt etwas anderes dahinter: Lernfortschritte entwickeln sich nicht gleichmäßig, dazwischen liegen immer mal wieder sog. Lernplateaus, an denen es zu stagnieren scheint. Doch es tut sich nur scheinbar nichts, in diesem Zeitabschnitt wird das bisher Gelernte verarbeitet Wer dieses Plateau überwindet und dranbleibt, wird belohnt. Mit der großen Freude und Befriedigung, wenn die Fähigkeiten mehr und mehr wachsen und sich vervollkommnen.
Die Übereifrigen
Sie haben besonders ehrgeizige Ziele: Ab heute gehe ich jeden Tag ins Fitnessstudio. Wenn ich ab sofort nur noch Salat esse, nehme ich am schnellsten ab. Wenn ich täglich eine Lektion Spanisch lerne, werde ich mich im Urlaub fließend unterhalten können. Am Montag setze ich mich hin und lerne den ganzen Tag Buchführung. Mit einem solchen Vorgehen ist das Scheitern vorprogrammiert. Das erste Abweichen von diesem Plan lässt an seiner Wirksamkeit zweifeln. Und das führt häufig zum dauerhaften Aufgeben der einmal gesetzten Ziele.
Die Findigen
Sie würden ja gerne, aber es geht ja nicht. Das Wetter, der berufliche Stress, ein Schnupfen, die fehlende Anleitung. Die Findigen verwenden sehr viel Fantasie darauf, Ausrede zu präsentieren. Sie belügen sich selbst und können auf diese Weise immer weiterträumen, dass sie irgendwann – ganz sicher – ihre Pläne verwirklichen. Sie träumen und verpassen das Leben. Aber sie haben zumindest die Illusion, dass sie zu Großem berufen sind – wenn die Umstände stimmen.
Was hilft uns dranzubleiben?
- Große Pläne in Etappen aufteilen
- Regelmäßig etwas für das Ziel tun – auch wenn es nur für kurze Zeit ist
- Das Neue mit etwas verbinden, was schon Platz hat im Leben. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nichts in Vergessenheit gerät.
- Freunden vom Vorhaben erzählen und sie bitten, nach den Fortschritten zu fragen
- Verbündete suchen, die mitmachen
- Kleine Belohnungen einplanen, wenn etwas erreicht wurde
- Rückfälle und Rückschritte einkalkulieren und sich davon nicht entmutigen lassen
- Mit dem Lernplateau rechnen
Bevor du das nächste Mal die Entscheidung treffen willst, ein Vorhaben aufzugeben, solltest du dich fragen:
- Wie wird mein Leben in einem Jahr aussehen, wenn ich mich konsequent jeden Tag/jede Woche nur wenige Minuten meinem Vorhaben widmen würde?
- Wie wird mein Leben in einem Jahr aussehen, wenn ich mich heute von meinem Plan verabschiede?
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