Vier Entlastungsfragen für eine bessere Organisation

EntlastungsfragenVier Entlastungsfragen für eine bessere Organisation: Wer täglich viele Aufgaben zu bewältigen hat, braucht Routinen, um den Berg an Arbeit zu schaffen. Die Dinge gehen dann leicht von der Hand, weil man nicht jedes Mal von neuem entscheiden muss, wie sie angegangen werden können. Doch stellen Gewohnheiten auch eine Gefahr dar. Denn wer auf Autopilot läuft, fragt nicht mehr, ob es nicht einen besseren Weg gibt, zum Ergebnis zu kommen oder ob es überhaupt noch sinnvoll ist, dieses oder jenes weiter zu verfolgen.  

Die nachstehenden Fragen helfen dir, deine Prioritäten neu zu bestimmen und deine Zeit besser zu organisieren.

Die erste Enlastungsfrage: Warum ausgerechnet ich?

Ob es um die Verantwortung für ein Teammeeting geht, die Ausrichtungen von Familiengeburtstagen oder die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten: Nur weil du es bisher immer gemacht hast, heißt das nicht, dass das auch in Zukunft so sein muss.  

Delegiere diese Aufgabe,…

  • wenn du neue eine berufliche Verantwortung übernommen haben oder persönliche Ziele vermehrt deine Zeit in Anspruch nehmen.
  • wenn du nicht die Kompetenz hast für die anstehende Aufgabe. Du würdest verhältnismäßig viel Zeit brauchen und das Ergebnis ließe dann doch zu wünschen übrig. Dann wäre es besser, eine Fachperson damit zu beauftragen und in der gesparten Zeit mit einer anderen Arbeit das Geld  zu verdienen, um diese Fachperson zu bezahlen.
  • wenn es mehrere Personen gibt, die diese Aufgabe übernehmen können.
  • wenn du andere Personen (Kollegen, Familienmitglieder) in deren Weiterentwicklung unterstützen willst und die Übernahme dieser Aufgaben ein Teil davon ist.

Die Antwort auf die Frage „Warum ausgerechnet ich?“ lautet delegieren.

Die zweite Entlastungsfrage: Warum ausgerechnet jetzt?

Lege nicht gleich los, wenn du eine Arbeit sehen oder angetragen bekommen. Prüfe stattdessen lieber, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Gleich zu beginnen bedeutet meist auch, nicht ausreichend zu planen und nachzudenken und damit zu riskieren, ein schlechtes Ergebnis zu erzielen oder eine falsche Entscheidung  zu treffen. 

Der falsche Zeitpunkt für eine Aufgabe ist…

  • wenn nicht feststeht, wie das Ergebnis am Ende aussehen soll.
  • wenn notwendige Informationen bzw. Materialien (noch) nicht zur Verfügung stehen.
  • wenn du im Augenblick an etwas arbeitest und eine Unterbrechung bzw. die Wiederaufnahme dieser Tätigkeit einen Zeitverlust bedeuten würde.
  • wenn du nicht ausreichend Ruhe dafür hast und deine Konzentration von anderen Dingen abgelenkt ist.

Die Antwort auf die Frage „Warum ausgerechnet jetzt?“ lautet terminieren.

Die dritte Entlastungsfrage: Warum ausgerechnet so?

Etwas gewohnheitsmäßig zu erledigen bedeutet, dass man Dinge auf die immer gleiche Weise tut, ohne sich zu fragen, ob es auch einen besseren/ leichteren/ effizienteren Weg gäbe. „Das haben wir schon immer so gemacht“, lautet die Begründung. Dabei kann Zeitmanagement etwas Spielerisches haben. Probiere verschiedene Wege aus, eine Sache zu anzugehen und lasse dich vom Ergebnis überraschen. Auf diese Weise machen sogar langweilige Routineaufgaben wieder Spaß.

Du könntest z.B. in Zukunft statt eines ausführlichen Protokolls, das niemand liest und das nur abgeheftet wird, kurz und bündig eine „Wer – macht was – bis wann – Liste“ erstellen. Oder du setzt neue Hilfsmittel ein wie z.B. ein Diktierprogramm statt alles von Hand einzutippen. Oder du bittest jemanden um Unterstützung bitten, der dir hilft, ein Fest auszurichten.

Die Antwort auf die Frage „Warum ausgerechnet so?“ lautet rationalisieren.

Die vierte Entlastungsfrage: Warum überhaupt?

Bei der vierten Frage geht es um die grundlegende Entscheidung, ob eine Aufgabe überhaupt noch auf Ihrer To-Do-Liste stehen soll. Es gibt Abläufe in Unternehmen, Gewohnheiten in der Familie, die irgendwann einmal eingeführt wurden. Damals machten sie vermutlich sogar Sinn, doch seither werden sie brav und ohne Überlegen wiederholt. Schneiden Sie alte Zöpfe ab, hinterfragen Sie die Notwendigkeit: Wozu ist es gut, dass ich das jetzt mache?

Streich von Ihrer To-Do-Liste

  • Termine, für die es keine Notwendigkeit gibt, die dich persönlich nicht bereichern oder beruflich weiterbringen
  • Tätigkeiten, die keinen tatsächlichen Nutzen haben  wie z.B. die Bettwäsche zu bügeln.
  • Ämter, die du irgendwann einmal übernommen hast und die nicht mehr zu deinem Lebenskonzept passen und die du nur noch mit Widerwillen erfüllen.

Die Antwort auf die Frage „Warum überhaupt?“ lautet eliminieren.

Nocheinmal zusammengefasst:

  • Warum ausgerechnet ich? → delegieren
  • Warum ausgerechnet jetzt? → terminieren
  • Warum ausgerechnet so? → rarionalisieren
  • Warum überhaupt? → eleminieren

Noch ein Artikel zumThema: Mehr Erfolg und Entlastung mit dem Sofort-Prinzip

Mehr zum Thema Zeitmanagement? Dann vielleicht dieses Buch:
Markus Dörr, Erfolgreiches Zeitmanagement für Dummies

**************************

 

Wenn du meinen Newsletter bestellen willst, kannst du das hier tun. Dann verpasst du keinen neuen Artikel mehr. Kostenlos, unverbindlich und jederzeit auch wieder abzubestellen.

 

Neu veröffentlicht

Entdecke deinen Selbstwert

Aktuelle Artikel

 

Die To-want-Liste

Kennst du die To-Want-Liste? Das sind Wünsche, die du dir gerne erfüllen möchtest und die du aber leider immer wieder vergisst. Oder aber, die du hervorholen kannst, weil dir gerade nichts einfällt, was du statt shoppen oder Netflix gucken auch mit deiner Zeit machen...

Wie du eine Rede vorbereitest

Eine Rede, eine Präsentation vor Kunden solltest du immer vorbereiten. Dann wirst du das Wesentliche ansprechen, selbstsicher auftreten und überzeugen. Besonders dann, wenn du vor großem Publikum stehen musst. Hier bekommst du eine Anleitung, wie du deine Rede rasch...

Vom To-Do zum Trara

Die To-do-Liste gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Selbstorganisation. Doch erst die Trara-Liste bringt ein gutes Gefühl. Wie du deine Selbstorganisation verbesserst: Die To-do-Liste gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Selbstorganisation. Wer...

Überzeugend und selbstsicher auftreten

Überzeugend und selbstsicher trittst du auf, wenn deine Körpersprache, die Stimme und eine starke Sprache die gleiche Botschaft haben. Klara: „Wir haben doch neulich darüber gesprochen, wie die Teamsitzung ablief und dass die anderen mein Konzept überhaupt nicht zur...

Keiner nimmt deinen Vorschlag ernst?

Klara: „Wir hatten neulich eine Teamsitzung, da hab ich mich ganz schön geärgert. Ach was, geärgert. Wütend war ich!“ Coach: „Wütend?“ Klara: „Ein Kunde von uns wollte einen Entwurf und ich hatte eine tolle Idee dazu.“ Coach: „Das ist doch prima und kein Grund, wütend...

Mein Brustkrebs heißt Hermann

Ein sehr persönliches Buch, mit dem ich betroffenen Frauen Begleitung sein möchte und Mut geben will. Vielleicht interessiert dich dieses Buch, weil du auch von Brustkrebs betroffen bist. Vielleicht befürchtest du, als Frau irgendwann diese Diagnose selbst zu kommen....

Die Krise als Zeitpunkt für einen Neuanfang

Die Krise als Zeitpunkt für einen Neuanfang: Die Unlust an der Arbeit, der Widerwille, montags wieder in die Firma zurückzukehren, bauen sich schleichend auf. Rechne dir nicht aus, wie lange du das noch machen musst, sondern ziehe beizeiten die Reißleine. Die...

Runder Geburtstag – feiern oder nicht?

Warum sollte ich diesen Tag feiern? Dass ich schon so alt bin? Das ist wirklich kein Grund. Am liebsten würde ich wegfahren und diesen Anlass übergehen. So oder ähnlich höre ich es im Bekanntenkreis, wenn wieder ein runder Geburtstag ansteht. Dann werden alle Hürden...

Du brauchst den Kontakt zu anderen

Du brauchst den Kontakt zu anderen, doch in den letzten beiden Jahren sind echte Kontakte zu anderen Menschen rar geworden. Wir lebten freiwillig oder unfreiwillig zurückgezogen, arbeiteten im Homeoffice. Mit Freunden und Kollegen haben wir telefoniert und wenn’s...

Deine Zeit ist kostbar

Deine Zeit ist kostbar. Das Tempo in der heutigen Arbeitswelt wird immer schneller. Die Aufgaben, die auf dem Einzelnen lasten, häufen sich. Verantwortlichkeiten werden neu aufgeteilt, Teams werden verschlankt und frei werdende Stellen nicht mehr besetzt. „Wie soll...

Wer schreibt hier?
Ich bin Ursula
Ursula Kraemer

Ursula Kraemer

👉 Meinen ersten Blogartikel habe ich am 26.12.2010 veröffentlicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Grundlage dazu ist meine berufliche Erfahrung und auch mein eigenes Leben. Denn auch hier lief es nicht immer rund.

👉 Im gleichen Jahre habe ich mein erstes Buch geschrieben. Eigentlich war es nur für meine Kinder gedacht, die mehr darüber erfahren sollten, wie ich die Gründung meines Unternehmens navigo-coaching geschafft habe und welche Hindernisse es zu überwinden halt. Doch als das Buch fertig war, wurde mir klar, dass die Themen, die mich damals beschäftigt und manchmal auch gehindert haben, noch heute aktuell sind. Denn was mach ich, wenn ich einen Termin habe und das Baby noch gestillt werden muss? Was, wenn Aufträge wegbrechen und dein Einkommen nicht reicht? Wie kann ich neue Kunden gewinnen und mich gegen andere angrenzen? Nun gibt es eine Neuauflage mit dem Titel Nimm dein Leben in die Hand.

👉 Das Schreiben machte mir Spaß, sowohl die Blogartikel als auch die Bücher. Und so wurden nach und nach immer mehr Bücher veröffentlicht, 2025 sind es 12 an der Zahl, zehn mit Themen zur Persönlichkeitsentwicklung und einem selbstbestimmten Leben und zwei gezeichnete Bilderbücher, das das Zeichen und Malen immer mehr Platz einnehmen.

👉 Mehr über mich erfährst du hier.