Bessere den Kontakt zu anderen: Unabhängig davon, ob du ein Gesprächsziel verfolgst oder dich mit anderen nur unterhalten willst: Die Qualität der Begegnung hängt stark davon ab, wie es dir gelingt, verbal und nonverbal einen guten Boden zu bereiten.
Signalisiere Interesse
Grundvoraussetzung für ein positives Miteinander ist die Bereitschaft, den anderen wirklich wahrzunehmen und sich mit seinen Gedanken auseinandersetzen zu wollen. Offener Blick, offenes Ohr, offenes Herz – das sollte deine Devise sein. Schau dein Gegenüber freundlich an und verzichte bewusst auf gedankliche Vorannahmen „Sie wird bestimmt jetzt wieder…“ oder „Von dem kam noch nie etwas Gutes…“. Du setzt dir mit solchen Bewertungen eine Brille auf, einen sog. Filter. Damit wirst du mit Sicherheit nur noch die Dinge hören, die du hören willst und anderes überhaupt nicht wahrnehmen. „Ich bin gespannt zu erfahren, wie Sie die Dinge sehen.“ Mit einem solchen Satz zeigst du dein Entgegenkommen.
Eine ausgewogene Redezeit ist genauso wichtig, denn wer nur redet, erfährt nichts Neues. Und niemand mag sich einem Monolog aussetzen, ohne nicht irgendwann inneren Unmut aufzubauen und die Ohren zu verschließen. Umgekehrt ist es aber genauso wichtig, zu Wort zu kommen und wenn nötig, dieses auch einzufordern.
Stimme dich gut ein
Den Gang der Dinge kannst du beeinflussen, indem du deine Freude darüber ausdrücken, dass ihr beide das Gespräch führt und euch dafür Zeit nehmen wollt. „Schön, dass wir Gelegenheit haben, uns in Ruhe zu besprechen.“ Nimm auch den guten Ausgang des Kontakts vorweg: „Ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden, die uns beide zufrieden stellt.“ Mit solchen Worten richtest du nicht nur dich selbst, sondern auch deinen Gesprächspartner auf einen positiven Verlauf aus. So wirst du mit Sicherheit bessere Ergebnisse erzielen, da beide das Ziel im Blick haben.
Suche das Verbindende
Wir finden diejenigen besonders sympathisch, die uns ähnlich sind. Deshalb suchen wir immer danach, was uns mit anderen Menschen verbindet. Dies können die Art des Sprechens, das Verhalten, die Gewohnheiten und ganz besonders die Ansichten sein. Wenn wir Gemeinsamkeiten entdecken, sind wir eher bereit, Kompromisse einzugehen, unsere eigenen Interessen zurückzustellen oder gar von unserem Gegenüber etwas anzunehmen. Sprich deshalb immer wieder an, wenn du Gemeinsamkeiten entdeckst. „Genau wie Sie lege ich Wert auf…“ oder „Ich sehe das wie du…”
Ergänze das Trennende geschickt
In der Regel beherrscht das Wörtchen ‚aber‘ eine Diskussion. Doch dieses Wörtchen trennt, betont die Unterschiede. Greife deshalb lieber zu einem „und“, wenn du kontroverse Gedanken einbringen willst: „Ich höre deine Bedenken und deshalb schlage ich vor…“ oder „Sie legen Wert auf und mir ist wichtig…“ Du kannst auch beide Stellungnahmen sprachlich unverbunden nebeneinander stellen: „Das ist ein interessanter Aspekt. Ich möchte Folgendes ergänzen….“
Lass auch mal etwas stehen
Besonders, wenn es um den Austausch von Erfahrungen geht, können unterschiedliche Sichtweisen deutlich werden. Nicht immer ist es nötig, sich auf einen gemeinsamen Nenner, auf eine einzige Meinung zu einigen. Übe Toleranz, ohne dich selbst zu verbiegen. Dein Gegenüber hat andere Werte und Vorlieben und zieht seine eigenen Schlüsse aus früheren Erlebnissen. Diese musst du nicht teilen. Sich um ein Verstehen zu bemühen, heißt noch lange nicht, dem anderen Recht zu geben.
Gerade zwischen den Generationen, aber auch bei Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund, gibt es solche Unterschiede. Was früher als unumstößlich galt, ist heute vielleicht wissenschaftlich widerlegt oder durch technischen Fortschritt überholt. Was in dem einen Land üblich ist, steht im Gegensatz zu den Gebräuchen in einem anderen. Deshalb ist es noch lange nicht verkehrt. „Für dich war es richtig, dein halbes Leben in den Dienst der Familie zu stellen. Ich möchte mich auch in meinem Beruf bewähren.“ Oder „In Ihrem Land wird weniger Wert auf Pünktlichkeit gelegt. Hier gehört es zum guten Ton, rechtzeitig zu Verabredungen zu kommen.“
Würdige das Gehörte
Die Basis einer Begegnung kannst du auch verbessern, wenn du dich positiv zu einem Beitrag deines Gesprächspartners äußerst. Dadurch wird er/sie darin bestärkt, eine Meinung zu formulieren. Auch wenn diese im Gegensatz zu dem bisher Besprochenen steht. „Das ist sehr interessant, was Sie da sagen.“ oder „So habe ich das noch gar nicht gesehen“. Damit machst du deutlich, dass du dich wirklich mit der Meinung des anderen auseinandersetzt und seine Argumente dir möglicherweise auch zu Eigen machen.
Hilf, das Gesicht zu wahren
Wenn dein Gesprächspartner sich ungeschickt ausdrückt, eine Wissenslücke erkennen lässt oder ein Fremdwort falsch gebraucht, ist das kein Grund, ihn bloßzustellen oder gar ständig wieder darauf herumzureiten. Mit einigem Feingefühl gelingt es dir sicher, darüber hinweg zu gehen oder, wenn nötig, den Sachverhalt richtig zu stellen. So kannst du zum Beispiel die richtigen Fakten beiläufig einfließen lassen. Dein Gegenüber wird dankbar sein, wenn er sein Gesicht wahren kann.
Verzichte darauf, immer Recht behalten zu wollen
Wer wirklich selbstbewusst ist, beharrt weder darauf, stets Recht zu behalten, noch das letzte Wort zu haben. Denn Gewinnen und Verlieren ist nicht das Ziel einer Diskussion, eines Gesprächs. Es geht immer um den Austausch von Meinungen, Erfahrungen, Wünschen und Forderungen. Und wenn eine Einigung gebraucht wird, geht es darum, einen Weg zu suchen, der für alle Beteiligten gangbar ist. Das letzte Wort haben zu wollen, bedeutet nicht, mehr zu wissen oder die besseren Argumente zu haben, sondern lediglich, Macht zu beanspruchen. Sich über den anderen stellen zu wollen.
Harten und zähen Verhandlungen liegt heute oft das Harvard-Prinzip zu Grunde, mit dem eine Win-Win-Einigung angestrebt wird. Und was sich im geschäftlichen Alltag bewährt, ist auch im Privaten von Nutzen.
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