Regeln für ein gutes Feedback

Feedback GesprächRegeln für ein gutes Feedback.  Feedback, das ist ein Lob oder eine Kritik, ob  bei Mitarbeitern, im Freundeskreis oder in der Familie. Gutes Feedback bringt immer weiter. Und es verdirbt nicht die Atmosphäre.

Lob darfst du offen aussprechen

Lob kannst du immer im Beisein von anderen Menschen aussprechen. Kritik hingegen sollte immer unter vier Augen geschehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kritisierte zuhört, wenn ihr alleine seid, ist sehr viel größer. Und außerdem glaube nicht, dass es nicht auf dich zurückfällt, wenn du einen Menschen im Beisein anderer abkanzelt. Du magst dich vielleicht im Moment groß fühlen, aber letztendlich macht  es einen schlechten Eindruck, wenn du zu diesem Mittel greifst. Also Lob gerne vor anderen, Kritik unter vier Augen.

Kritisiere nur unter vier Augen

Sprich Kritik immer zeitnah aus, also möglichst bald, nachdem etwas passiert ist. Wenn du eine Woche oder noch länger wartest, ist es sehr wahrscheinlich, dass sowohl der Kritisierte als auch du sich nicht mehr genau an den Vorgang erinnern. Es wird dann mehr diskutiert, ob der Sachverhalt so war oder nicht und nicht, ob es so in Ordnung war oder nicht.

Beschreibe was du siehst und hörst

Das Nächste: Beschreibe, was du gesehen oder gehört hast, bewerte nicht. Sag nicht: „Sie sind unpünktlich“ … „Du bist unfähig.“ … „Auf dich kann man sich nicht verlassen.“ Das sind pauschale Äußerungen, die gar nichts dazu beitragen, dass es in Zukunft besser wird. Doch das Ziel von Kritik soll ja sein, dass wir eine Veränderung erreichen, auf die wir uns beide einigen können.

Sag also nur, was du siehst und was du gehört hast. „Also mir ist aufgefallen, dass die Briefe, die gestern hätten zur Post gehen sollen, noch auf Ihrem Schreibtisch liegen.“ Oder „Mir ist aufgefallen, dass Sie sich gestern im Brainstorming, als es um einen neuen Vorschlag ging, ganz zurückgehalten haben.“ Oder: „Ich habe dich gestern gebeten, den Müll rauszubringen. Er steht immer noch da.“

Wie kann es bessern laufen?

In einem nächsten Schritt können wir den anderen auffordern, mit zu überlegen, wie der Fehler in Zukunft vermieden werden könnte.  „Wie könntest du dich besser daran erinnern?“  „Wie könntest du verhindern, dass das nicht mehr passiert?“ Beide können Vorschläge machen und dann eine Vereinbarung treffen, wie es in Zukunft aussehen soll.

Vorsicht bei fremden Kritikpunkten

Bitte sprich nur das an, was du selbst gesehen und gehört hast und lass dich nicht vor den Karren von anderen spannen. Mach dich nicht zum Sprachrohr für deren Kritik. Oft passiert es, gerade in einem Team, dass bestimmte Personen immer wieder davon hören, was alles nicht läuft. Sie übernehmen dann die Verantwortung und gehen zum Vorgesetzten, um darüber zu berichten. In guter Absicht: Einer muss es doch sagen. Und das ist höchst gefährlich. Denn in dem Augenblick, in dem man es ausspricht, ziehen sich die anderen, die ursprünglich die Kritik geäußert haben, zurück. „So schlimm ist es eigentlich gar nicht.“ Du aber, die du das zum Thema gemacht hast, bleibst im Regen stehen. Du bist der Buhmann, die Buhfrau. Also erwähne nur das, was du selbst gesehen und gehört hast.

Sowohl im Arbeitsleben wie im Privatleben ist wichtig und für gute Beziehungen unabdingbar, dass wir nicht nur Kritik aussprechen. Wie schnell sind wir dabei, etwas zu sagen, was uns nicht gefällt. Und wie sehr halten wir uns zurück auszusprechen, womit wir zufrieden sind oder was uns gefällt. Also prüfe selbst. Wie oft betonst du etwas, was positiv ist, was gut läuft? Das Tolle ist ja eigentlich, dass es den Menschen sehr viel mehr anspornt, weiterzumachen, wenn man ihm sagt, was er gut gemacht hat und nicht, was er noch besser machen sollte.

Also zu mindestens sollten sich Lob und Kritik die Waage halten.

Eine kleine Übung zum Schluss

Zum Schluss möchte ich dir noch eine kleine Übung geben, die hilft, die Beziehungen im Arbeitsleben, im Team wie auch in der Familie zu verbessern. Es ist kleine Übung, die man immer wieder einmal machen kann. Auch wenn nichts Spezielles vorgefallen ist, sondern nur, weil man sich wieder mal verständigen möchte.

Diese Übung in drei Runden, in denen wir uns gegenseitig Feedback geben: Erste Runde: „Das solltest du auf jeden Fall beibehalten. Das heißt, es gefällt mir. Es ist schön.“ Zweite Runde: „Das solltest du auf jeden Fall mehr tun. Das ist steigerungsfähig und dann ist es noch besser.“ Und dritte Runde: „Das solltest du weniger machen. Also das ist etwas, was mich stört.“

Drei kleine Runden, die zur Klarheit beitragen, zum gegenseitigen Feedback im Positiven wie auch im Negativen, wie du so willst und die helfen, Beziehungen zu verbessern und Klima zu stärken. Und das ist ja letztendlich das Ziel von Kritik und von Feedback schlechthin, dass wir erreichen, dass es besser wird und dass wir das Gute erhalten.

Hier gibt es noch ein Video zum Thema
Einen vertiefenden Artikel findest du hier

Du möchtest in Zukunft regelmäßig (doch nicht zu oft) mehr erfahren zu Kommunikation, Zeitmanagement und von dem, was du für ein selbstbestimmtes Leben brauchen kannst? Dann abonniere meine Coachingtipps. So erfährst du von meinen neuen Artikel und Videos und meinen Angeboten. Der Newsletter ist kostenlos, unverbindlich und jederzeit auch wieder abzubestellen.

 

Neu veröffentlicht

Entdecke deinen Selbstwert

Aktuelle Artikel

 

So gestalten Frauen und Männer den Ruhestand bewusst

Neulich durfte ich im SWR über ein Thema sprechen, das mir besonders am Herzen liegt: die Gestaltung der Lebensphase Ruhestand. Denn diese Phase ist eine große Chance, wenn wir sie gut planen. Für viele Frauen bietet diese Zeit eine Chance, das Leben vielfältig und...

Mehr aus einer Gehaltsverhandlung rausholen

Beachte diese 5 Punkte, wenn du in ein Gehaltsgespräch gehst. Denn für den gender pay gab, die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen, gibt es mehrere Erklärungen. Eine davon allerdings ist, dass Frauen bereits beim Einstieg in das Berufsleben oder dem Antritt...

5 Fehler, die du bei einem Gehaltsgespräch vermeiden solltest

1. Eine falsche Begründung vortragen Wer eine Gehaltserhöhung möchte, sollte sich fragen, aus welchen Gründen diese gerechtfertigt ist. Nur, was mit den beruflichen Leistungen zusammenhängt, zählt. Änderungen in den persönlichen Lebensbedingungen wie die Geburt eines...

Fehler beim Neuanfang und wie du sie vermeiden kannst

Ein Neuanfang fühlt sich oft an wie ein frischer Morgen: Hoffnungsvoll, klar, verheißungsvoll. Egal, ob es um einen neuen Job, eine neue Beziehung, eine Idee, ein Projekt oder eine Veränderung in deinem Leben geht – der Beginn ist immer ein besonderer Moment. Genau...

Ich mach mich selbständig

Ich mach mich selbständig.  Wer diesen Plan hat, sollte sich sich einige wichtige Fragen stellen. Klarheit in diesen Punkten führt zum Erfolg einer Existenzgründung. Frauen in der Lebensmitte sind oft im Aufbruch: Sie wollen lang gehegte Träume endlich wahr machen....

Wie hoch ist dein Stundensatz?

Wie hoch ist dein Stundensatz? Wie berechnest du ihn? Deine Preise dürfen nicht auf einer Schätzung beruhen, sie müssen das Ergebnis einer nüchternen Kalkulation sein. Wenn du hier Fehler machst, erlebst du am Ende des Jahres eine böse Überraschung. Deine Preise...

Ziele erreichen mit kleinen Schritten

Wie erreiche ich Ziele mit kleinen Schritten? Das war die Frage meiner Coachingklientin Klara. Kleine Schritte stärkten das Selbstbewusstsein, man gewinnt Selbstvertrauen und erhöht sein Selbstwertgefühl. Deshalb macht es Sinn und hilft, sich damit zu beschäftigen....

Einsamkeit entwickelt sich schleichend

Du wirst in der Regel nicht von heute auf morgen einsam. Einsamkeit ist vielmehr ein schleichender Prozess. Je aufmerksamer du die Entwicklung wahrnimmst, desto besser. Denn wenn sich der Zustand der Einsamkeit erst einmal verfestigt hat, je länger du wartest, um...

Hennendäppele oder die Kunst der kleinen Schritte

Hennendäppele oder die Kunst der kleinen Schritte. Wie du deinen Vorhaben eine Chance gibst Kennst du ‚Kaiser, wie viel Schritte darf ich gehen?’ In den großen Pausen spielten wir das oft auf dem Schulhof. Wir stellten uns nebeneinander in einer Reihe auf und der...

Wer schreibt hier?
Ich bin Ursula
Ursula Kraemer

Ursula Kraemer

👉 Meinen ersten Blogartikel habe ich am 26.12.2010 veröffentlicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Grundlage dazu ist meine berufliche Erfahrung und auch mein eigenes Leben. Denn auch hier lief es nicht immer rund.

👉 Im gleichen Jahre habe ich mein erstes Buch geschrieben. Eigentlich war es nur für meine Kinder gedacht, die mehr darüber erfahren sollten, wie ich die Gründung meines Unternehmens navigo-coaching geschafft habe und welche Hindernisse es zu überwinden halt. Doch als das Buch fertig war, wurde mir klar, dass die Themen, die mich damals beschäftigt und manchmal auch gehindert haben, noch heute aktuell sind. Denn was mach ich, wenn ich einen Termin habe und das Baby noch gestillt werden muss? Was, wenn Aufträge wegbrechen und dein Einkommen nicht reicht? Wie kann ich neue Kunden gewinnen und mich gegen andere angrenzen? Nun gibt es eine Neuauflage mit dem Titel Nimm dein Leben in die Hand.

👉 Das Schreiben machte mir Spaß, sowohl die Blogartikel als auch die Bücher. Und so wurden nach und nach immer mehr Bücher veröffentlicht, 2025 sind es 12 an der Zahl, zehn mit Themen zur Persönlichkeitsentwicklung und einem selbstbestimmten Leben und zwei gezeichnete Bilderbücher, das das Zeichen und Malen immer mehr Platz einnehmen.

👉 Mehr über mich erfährst du hier.