Beende das Spiel

Beende das Spiel, wenn es dir nicht mehr gefällt. Das besprach ich heute mit Klara. Beende das Spiel wenn es dir nicht mehr gefällt

 

Klara: „Am Wochenende hatte ich ein paar Freundinnen eingeladen, das war zwar nett, aber auch ein richtiger Stress.“

Coach: „Aus welchem Grund?“

„Na ja, einfach, weil viel zu tun war: Einkaufen, das Essen vorbereiten, den Tisch schön dekorieren. Die Blüten dazu habe ich am Abend vorher extra noch gebastelt nach der Anleitung aus einer Zeitschrift. Und das, obwohl ich spät von der Arbeit heimkam.“

„Und dann?“

„Als die Gäste eintrafen, war ich fertig und fast zu müde, mich zu unterhalten.“

„Das ist schade.“

„Ja, und deshalb habe ich beschlossen, so schnell nicht wieder jemanden einzuladen. Die wenige freie Zeit, die ich nach der Arbeit noch habe, will ich mich lieber ausruhen. Füße hochlegen, was lesen oder einen Film gucken.“

„Wie kam es eigentlich, dass du dir so viel Arbeit gemacht hast?“

„Das hat sich inzwischen ganz schön hochgeschaukelt in meiner Clique. Anfangs gab’s nur Cracker und was zu trinken, wenn wir zusammenkamen. Und dann hat jede versucht, die andere zu toppen. Bei der Ersten gab’s belegte Brötchen, dann machte die Nächste ein warmes Essen. Der Übernächsten war ein Gang nicht genug, es musste noch ein Nachtisch her, usw. usw.“

„Das erinnert mich sehr an die Geburtstagsfeiern der Kinder. Da genügte der Kuchen mit dem Kakao irgendwann auch nicht mehr. Es musste den Eltern, die ihre Sprösslinge wieder abholten, auch noch ein Aperitif serviert werden, später wurde daraus ein Imbiss. Und irgendwann wurde das Ganze zu Mac Donald oder in eine Pizzeria verlegt. Und nicht nur das Geburtstagkind bekam Geschenke, nein, auch die kleinen Gäste erhielten zum Abschied ein Päckchen.“

„Da fragt man sich, wo diese Spirale endet.“

„Irgendeiner muss den Anfang machen. Aussteigen aus dem Spiel.“

„Aber das kann man doch nicht machen. Was denken dann die anderen? Die meinen, ich sei nicht in der Lage oder hätte nicht das Geld für eine ordentliche Bewirtung. Oder schlimmer noch: Ich sei faul.“

„Schon möglich, dass sie so denken. Doch worum geht es? Dass du dich mit den anderen messen kannst oder dass du dich wohlfühlst? Du hast das Recht, deine Wünsche und Bedürfnisse auszusprechen, darin liegt deine Verantwortung. Solange du dir viele Gedanken machen, wie es auf der Gegenseite ankommt, so lange sorgst du auch dafür, dass die Spirale sich weiterdreht und die Ansprüche steigen.

„Da ist was dran.“

„Sie sind doch alle in der gleichen Situation: Berufstätige Frauen oder Mütter mit vollem Kinderprogramm. Könnte es nicht sein, dass die anderen auch keine Lust mehr haben auf diesen Druck und das gegenseitige Übertrumpfen?“

„Schon möglich. Aber wie kriege ich das raus?“

„Indem du es ansprichst. Deinen Freundinnen sagst, dass du sie gerne zu dir einladen willst. Und dass du aber große Lust hättest, wieder zu den einfachen Zeiten zurückzukehren, als das Beisammensein noch das Wichtigste war. Du könntest eine Form der Bewirtung verabreden, die allen entgegenkommt. Möglicherweise atmen deine Freundinnen auf, dass du das endlich zum Thema machst.“

„So habe ich das noch gar nicht gesehen. Dann hätte ich ja sogar ein gutes Werk getan.“ (lacht)

„Stimmt. Das wäre nicht das erste Mal, dass Offenheit auch was Positives mit sich bringt. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei Ihrem Vorstoß.“

 

 

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Prima, es hat geklappt.