Nur gesellschaftliches Engagement verbessert die Welt. Es gibt sie überall: Am Arbeitsplatz, in der Familie, im Verein und am Stammtisch. Menschen, die Missstände anprangern, die lamentieren über Probleme, die über eine ungute Situation wettern und sich darüber ärgern. Und die vor allem die Verantwortung für Lösungsvorschläge und für entsprechende Schritte anderen überlassen.
Dabei könnten viele Probleme gelöst werden, wenn sich jeder daran beteiligen würde, Ideen zu gewinnen und aktiv zu werden.
Was kann denn ein Einzelner bewirken?
Diesen Satz hört man oft, er ist sozusagen die Legitimation dafür, nichts tun zu müssen. Doch die Geschichte hat uns gelehrt, dass viele Individuen zusammen sehr wohl eine positive Veränderung in Gang setzen können. In seinem Buch „Protest – Wie man den Mächtigen das Fürchten lehrt“ schreibt Srdja Popovic, wie wirksam gewaltfreier Widerstand, der von vielen ausgeht, sein kann.
Das ist nicht meine Aufgabe
Wer Missstände wahrnimmt und sich nicht einbringt, lässt zu, dass sich die negativen Dinge verstärken oder zumindest bestehen bleiben. Und wer der Meinung ist, die Politik, der Chef oder ein Mensch, der einer in Bedrängnis geratenen Person nahesteht, sollten sich darum kümmern, vergisst, dass er selbst dafür sorgen kann, dass die Genannten aktiv werden. Wir können den Finger in die Wunde legen, die Stimme erheben und nicht locker lassen, damit die Verantwortlichen sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen können.
Ich kann doch nicht die Welt retten
Wer die Augen und Ohren offen hält und nicht ganz abgestumpft ist, wird entdecken, was im Argen liegt. Wir können uns nicht um alle Probleme der Welt kümmern, das ist klar, das ist auch nicht das Ziel. Aber doch hat jeder von uns Themen, die ihm am Herzen liegen. Was regt Sie am meisten auf? Was rührt Ihr Herz? Welche Form des Engagements liegt Ihnen am nächsten?
Machen Sie sich bewusst, was genau in Ihren Augen anders werden soll. Wie soll und kann der bessere Zustand aussehen? Wo können Sie ansetzen? Welche Wege versprechen am ehesten einen Erfolg?
Ihr Engagement ist ein Faden, der zusammen mit der Hilfe anderer sich zu einem großen Teppich einer gemeinsamen Verantwortung um eine bessere Zukunft verwebt.
Was kann ich denn alleine tun?
- Sie können sich persönlich engagieren, also von Angesicht zu Angesicht, indem Sie sich direkt für einen Menschen stark machen, z.B. eine Kollegin unterstützen, die gemobbt wird
- Sich einer Flüchtlingsfamilie annehmen und für deren Integration sorgen, indem Sie ihr beim Erlernen der deutschen Sprache helfen, mit ihr sprechen, sie einladen zu sich, um die deutsche Kultur kennenzulernen und etwas von deren Heimat erfahren,
- Die Patenschaft für ein Kind in Not übernehmen, egal wo auf der Welt
- Den Nachbarn unterstützen, der ohne Hilfe nicht aus dem Haus kommt und der den ganzen Tag alleine ist
- Sie können aber auch spenden oder sammeln für die unterschiedlichsten Zwecke
- ZIvilcourage zeigen und sich einmischen, wenn ein Kind oder ein Tier misshandelt und gequält wird oder ein Mitmensch in Bedrängnis gerät
- Was Sie aber auf jeden Fall tun können: Einen Standpunkt vertreten, zur eigenen Meinung stehen und abstimmen, wo immer die Gelegenheit dazu gegeben ist.
Wo gibt es Mitstreiter?
Je nachdem, um was es im beruflichen Feld geht, kann es schon ausreichen, dafür zu sorgen, dass das gehässige Gerede über einen Kollegen unterbunden wird oder Ungleichbehandlung aufhört. Sich zusammenzutun mit weiteren Mitarbeitern im Betrieb vergrößert die Basis, die Einbeziehung des Betriebsrats verstärkt den Einfluss.
Im privaten Umfeld finden Sie Mitstreiter im persönlichen Freundeskreis, in themengebundenen Gruppierungen, in Elternbeiträten, politischen Parteien oder in eigens gegründeten Helferkreisen.
Wie kann ich mehr Menschen erreichen?
Abstimmungsplattformen wie campact oder avaaz sind Internet-Plattformen, die Millionen von Menschen weltweit vereinen und ihnen eine Stimme geben. Ihre Kampagnen haben dringende internationale, nationale und regionale Themen zum Inhalt wie Armut, Korruption, Konflikte oder der Klimawandel. Mit den Abstimmungsergebnissen wenden sie sich an Parlamente, Regierungen und Konzerne und konnten schon beachtliche Erfolge erzielen.
In den sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook verbreiten sich konflikthafte Themen und Brennpunkte über die Klicks und Kommentare der Nutzer sehr schnell weiter und sorgen dafür, dass diese nicht unter den Teppich gekehrt werden können.
Thematisch gegründete Bürgerinitiativen geben die Gelegenheit, sich für einen begrenzten Zeitraum einzubringen und Aktionen zu unterstützen, während Nonprofit-Organisationen wie Greenpeace, Tierschutzvereine oder Amnesty sich über Mitglieder und Unterstützer freuen, die sich längerfristig für ihre Ziele stark machen.
In vielen Städten gibt es Serviceclubs wie Rotary, Lions, Round Table oder Soroptimist International (berufstätige Frauen in verantwortungsvollen Positionen). Die Mitglieder engagieren sich für benachteiligte Menschen und stehen ein z.B. für Bildung, ausreichende Ernährung und gesundes Wasser und Menschenrechte. Sie freuen sich über Ihr Mitwirken in Wort und Tat.
Fazit und Gewinn
Verschwenden Sie Ihre Energie nicht länger mit Lamentieren, endlosen Diskussionen und Schuldzuweisungen. Werden Sie aktiv und seien Sie Teil der Lösung. Bringen Sie Ihren Teil an positiver Energie in die Welt. Sie wird Kreise ziehen und sich summieren. Und noch eins: Das Engagement für andere stärkt das eigene Selbstwertgefühl, schenkt Freude, Stolz und Zuversicht. Spätestens dieses Argument sollte auch diejenigen unter Ihnen überzeugen, die sich zu allererst fragen: Was hab ich davon?
Artikelbild:fotolia© kamasigns
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