Was tun bei Kritik?

KritikWas tun, wenn du kritisiert wirst? Niemand wird gerne kritisiert. Doch eine konstruktive Kritik bringt uns weiter. Wir können daraus lernen und uns verbessern. Allerdings steckt nicht immer diese positive Absicht dahinter, wenn andere uns auf einen Fehler hinweisen. Denen geht es dann eher darum, uns anzugreifen, uns zu verunsichern oder für etwas verantwortlich zu machen, wofür wir gar nichts können. Es ist gut, wenn wir in der Lage sind zu unterscheiden, um welche Art von Kritik es geht und auch, wie wir im einzelnen Fall darauf reagieren können.

Berechtigte Kritik

Stimmt, du hast einen Fehler gemacht. Du weißt das und andere sehen das auch. Da macht es wenig Sinn, zu leugnen oder nur so viel zuzugeben, wie dein Umfeld sowieso schon herausgefunden hat. Auch wenn wir ein solches Verhalten Tag für Tag erleben und in den Medien lesen können. Denn aus deinem Abstreiten und Verstecken können weitaus größere Probleme erwachsen als wenn du zu deinem Fehler stehst.

Gib also zu, wenn etwas schief gelaufen ist und du die Verantwortung dafür trägst und entschuldige dich. Vielleicht willst du auch erklären, wie es zu diesem Fehler gekommen ist und wie du ihn in Zukunft vermeiden kannst. Oder auch um Unterstützung bitten, wenn das Problem entstanden ist, weil dir notwendige Informationen nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung standen.

Mach dir bewusst, dass es hier um einen Fehler geht und dass nicht deine gesamte Person unter Kritik steht. Ein gutes Polster für Zeiten, in denen der Gegenwind der Kritik heftig bläst, ist, wenn du regelmäßig Stärken- oder Erfolgslisten führst oder positives Feedback, das du erhältst, aufschreibst. Solche Zitate stärken dir den Rücken und relativieren eine auch noch so berechtigte Kritik.

Unberechtigte Kritik

Es kommt vor, dass du eines Fehlers bezichtigt wirst, den du nicht begangen hast. Jetzt ist wichtig, diese Kritik mit klaren Worten zurückzuweisen: „Nein, das habe ich nicht veranlasst.“ oder „Es stimmt nicht, eine solche Behauptung habe ich nie aufgestellt.“ Möglicherweise musst du solche Sätze wiederholen, wenn dein Gegenüber bei seinem Vorwurf bleibt. Auf keinen Fall solltest du auf einen möglichen anderen Schuldigen verweisen. Dein Ziel sollte es nicht sein, jemandem anderen die Kritik in die Schuhe zu schieben, sondern den Vorwurf nicht auf sich sitzen zu lassen.

Hilfreich für die Zukunft ist auch herauszufinden, wie dein Gesprächspartner dazu kommt, dich als den Schuldigen auszumachen, denn hier liegt der Ansatz für eine konstruktive Klärung. Sollte dich jemand zum Sündenbock auserkoren haben, wird er sich in Zukunft eher zurückhalten, wenn er/sie weiß, dass du nachfrägst. Will er/sie sich nicht äußern, hilft der Satz: „Wenn Sie mir sagen können, wie Sie zu dieser Kritik kommen, bin ich bereit, zuzuhören. Andernfalls werde ich mich nicht mehr damit auseinandersetzen.“

Meist geht nicht nur um den Inhalt der Kritik, sondern auch um den Ton, in dem diese vorgetragen wird. Weise deshalb auch die Art und Weise zurück: „Wir können in Ruhe miteinander reden, aber ich möchte nicht, dass Sie in diesem Ton mit mir sprechen.“

Verletzende Kritik

Manches Mal werden wir kritisiert, ohne den Pfeil sofort zu spüren. Wir werden stumm, weil die Worte uns hart getroffen haben und können im Augenblick überhaupt nicht oder nicht angemessen reagieren. Meist tragen wir eine solche Kritik noch lange mit uns herum und fragen uns, was zum Teufel der andere uns damit eigentlich sagen wollte. Wir fühlen uns schlecht und grübeln in der Nacht.

Lass eine solche Kritik nicht unkommentiert im Raum stehen. Sprich das Thema noch einmal an, und wenn es am nächsten Tag oder auch später ist. Versuche herauszufinden, um was es Ihrem Gegenüber tatsächlich geht. „Was genau willst Du von mir?“

Oft steckt in einem solchen Vorwurf ein wahrer Kern, nur wird er mit negativen Zuschreibungen, Interpretationen oder Unterstellungen verbunden. Und genau die sind verletzend. Hier hilft dir die Methode des Nebelns: Du bestätigst den Teil der Kritik, den du als zutreffend empfinden und lässt die damit verbundenen persönlich verletzenden Teil unkommentiert. So nimmst du deinem Gesprächspartner den Wind aus den Segeln, wenn er merkt, dass seine Spitzen nicht treffen.
Beispiel für das Nebeln:

Sie: „Die Präsentation haben Sie vollkommen verbockt. Sie sind unfähig, eine ordentliche Arbeit abzuliefern.“
Er: „Stimmt, die Präsentation ist nicht so gut gelaufen, wie sie hätte sein können.“

oder

Er: „Sie sind völlig unfähig, Sie haben doch keine Ahnung, um was es hier geht“
Sie: „Stimmt, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.“

Steht dir der Gesprächspartner nahe, willst du vielleicht auch zum Ausdruck bringen, welche Gefühle das Gesagte bei dir ausgelöst hat.

Grundsätzlich ist es gut, im Falle einer verletzenden Kritik zu warten, bis du in der Lage bist, in Ruhe und ohne emotional zu sehr aufgewühlt zu sein darüber zu sprechen. Wer spontan reagiert, wird oft im Gegenzug verletzend und ist nicht bereit und in der Lage, den wahren Kern einer Botschaft zu erkennen.

Schau dir dazu auch meinen Coachingtipp an: Selbstsicher auch Kritik reagieren

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Prima, es hat geklappt.