Wie du eine Rede vorbereitest

Du hast die Aufgabe, eine Präsentation vor Kunden zu halten oder du willst über ein frei gewähltes Thema vor Publikum sprechen? Hier bekommst du eine Anleitung, wie du deine Rede rasch und effektiv vorbereitest.

Die Materialsammlung 

Eine gute Vorbereitung beginnt mit einer Materialsammlung. Was weißt du vom Thema? Trage alle Fakten und Argumente zusammen. Für eine solche Materialsammlung reicht ein Brainstorming. Schreib auf, was dir einfällt.

Du hast schon eine Idee für die Struktur deines Vortrags? Dann mach ein Mindmap. Es reicht ein Blatt Papier oder aber du nutzt ein PC-Programm. Die gibt es kostenlos oder kostenpflichtig. Schreib dein Thema in die Mitte des Blattes. Von dort ausgehenden zeichnest du ausgehende Äste und notierst an diesen deine Haupt- und Unterpunkte. In manchen Fällen übrigens reicht schon ein Mindmap sogar als Gedankenstütze und Stichwortkonzept für deine Rede.

 

Wenn du beim Sammeln merkst, dass du an manchen Punkten unsicher bist und zu wenig weißt, ist klar, dass du weiter recherchieren musst. Hast du zu wenig Zeit, dann rate ich dir, dich in deiner Rede auf die Punkte zu konzentrieren, über die du ganz genau Bescheid weißt. Nur dann kommst du auch wirklich überzeugend rüber. Machst du das nicht, wird dein Publikum deine Unsicherheit  spüren und dir womöglich deinen ganzen Vortrag nicht abnehmen. Entweder also sammelst du noch einmal Material, machst dich schlau oder aber du begrenzt auf diese Punkte. Baue diese Begrenzung gerne in deine Rede ein. „Ich möchte die zur Verfügung stehende Zeit dazu nutzen, Ihnen die wichtigsten Argumente aufzuzeigen.“

Das Ziel

Frage dich als nächstes, was du bei deinem Publikum erreichen willst. Welche Botschaft möchtest du mit deiner Präsentation verknüpfen? Worüber soll dein Publikum danach mehr wissen? Wovon möchtest du sie überzeugen? Jetzt greifst du aus deiner Vorbereitung genau die Aspekte heraus, die dieses Ziel unterstützen. Alles andere lässt zu weg. Verzichte darauf, alle Punkte vorzutragen, die dir eingefallen sind. Sprich lieber kürzer. Jedes Zuviel verwässert deine Botschaft.

Du hast fünf Argumente, mit denen du das Publikum in einer Sache überzeugen willst? Dann überlege dir die Reihenfolge gut. Steigere die Schlagkraft deiner Argumente. Beginne also nicht mit dem Stärksten. Denn stell dir vor, du hast zehn Minuten Zeit. Das wichtigste Argument erwähnst du in Minute zwei. Und dann tröpfelt es und tröpfelt es und tröpfelt es. Die Überzeugungskraft wird immer geringer. Und was bleibt im Ohr? Das Wenige. Beginne also mit dem schwächeren Argument und steigere dann. Am Ende führst du die überzeugendsten Fakten ins Feld.

Der Ohrenöffner

Du darfst nicht erwarten, dass dein Publikum brav zuhört, nur weil du da stehst und redest. Es braucht einen Ohrenöffner. Dieser Einstiegsatz heißt nicht umsonst so. Er soll die Zuhörer neugierig machen. Doch wie schaffst du es, dass die Leute wirklich zuhören? Stelle eine Frage oder bringe ein Beispiel aus der aktuellen Presse. Führe eine Statistik an und verknüpfe sie mit deinem Thema. Erzähle ein Beispiel, das du erlebst hast. Starte mit einem Sprichwort oder einem Zitat. Oder aber stelle eine provozierende Behauptung auf, die dein Publikum wachrüttelt. Denn dann wird jeder denken „Hoppla, was ist denn das? Da bin ich nicht einverstanden. Mal schauen, was der oder die dazu zu sagen hat.“

Der Schluss 

Wie du deinen Vortrag beendest, hängt davon ab, wie lange du gesprochen hast. War es ein kurzer Beitrag, reicht ein Schlusssatz. Andernfalls machst du eine kurze Zusammenfassung. Auf keinen Fall solltest du zu einer umfangreichen Wiederholung ansetzen. In der Rhetorik gilt die Regel: Sage deinen Zuhörern, was du ihnen sagen willst, dann sag es und dann sag ihnen, was du gesagt hast. Denn dann bleibt wirklich im Gedächtnis, worauf es dir ankam. Das bedeutet, in der Einstiegsphase sagst du, was die Zuhörer erwartet. Dann führst du deine Argumente, deine Beispiele, deine Fakten an. Und am Schluss bringst du entweder mit einer kurzen Zusammenfassung oder aber mit einem Satz das Ganze auf den Punkt.

Das Konzept

Kommen wir zum letzten Teil deiner Vorbereitung: Den Stichworten. Natürlich willst du dich sicher fühlen vor deinen Zuhörer, besonders, wenn du noch ungeübt bist. Du möchtest am liebsten alles das Wort für Wort aufschreiben. Dagegen spricht, dass wir schriftlich anders formulieren als mündlich. Jeder wird merken, dass du ein fertiges Manuskript hast. Wahrscheinlich wirst du es dann auch ablesen. Doch dann erreichst du dein Publikum nicht, denn der Blickkontakt fehlt. Damit dir das doch gelingt, kennzeichnest du die wichtigsten Aussagen in deinem Text mit Markern. So bist du in der Lage, ab und zu zum Publikum schauen und hast trotzdem die Sicherheit, schnell wieder zu deinen Stichworten zurückzukehren, um weitersprechen zu können. Dein Ziel allerdings sollte es sein, mit möglichst wenig Aufgeschriebenem zurechtzukommen. Du willst schließlich sehen, was deine Worte bei den Zuhörern auslösen. Sind sie kritisch sind, erheiterst du sie oder stimmen sie deinen Argumenten zu?

Statt eines ausgeschriebenen Textes erstelle also lieber ein Stichwortkonzept. Je besser du dich mit deinem Thema auskennst, desto weniger Schriftliches brauchst du. Wenn du im Team im Sitzen etwas vortragen willst, kannst du DIN A4-Blätter verwenden. Schreibe groß genug, um sie in einem Abstand noch lesen zu können. D.h. lege sie nicht direkt vor dich, sondern schiebe sie an die vordere Kante des Tisches. So brauchst du nicht den Kopf zu bewegen, wenn du vom Konzept zu den Zuhörern wechselst, es reicht eine Augenbewegung.

Überzeugender allerdings wirkst du im Stehen, denn dann wird deine Körpersprache deine Worte besser unterstreichen können. Im Stehen verwende Stichwortkarten. Sie stellen keine Barriere zwischen dir und dem Publikum dar wie das bei großen Blättern der Fall wäre, die du mit beiden Händen fixieren musst. Karten können von einer Hand zur anderen wandern, sie lassen sich leicht von während des Sprechens weiterblättern und  mit ihnen ist Gestik immer möglich.

Zwei Tipps zum Schluss

Zwei Tipps möchte ich dir noch geben. Zum einen: Nummeriere deine Karten durch, damit du, falls sie dir vor Aufregung aus der Hand fallen oder du etwas ergänzen willst, schnell wieder in die richtige Reihenfolge bringen kannst.

Der Zweite: Schreibe auf jeden Fall den ersten und den letzten Satz der Rede ganz aus und das auf einer andere andersfarbigen Karte. So überwindest du die Untersicherheit beim Einstieg in deinen Vortrag und weißt auch ganz genau, wie du enden möchtest. Machst du das nicht, wird dir dein wohlüberlegter Schlusssatz vielleicht nicht einfallen und du sagst stattdessen nur: „Ich bin jetzt fertig.“ Kein guter Schluss.

Oft kommt man im Laufe des Vortrags in Fluss, man redet frei. Doch ist jetzt der wohlüberlegte Schlusssatz? Eine andersfarbige Karte ist schnell griffbereit und du beendest deine Rede souverän.

Mein Angebot

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Hier ist das Video zum Thema.

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Das Video dazu: Das Lampenfieber reduzieren

Foto:Fotolia lightpoet und privat

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