So bekommst du Konflikte in den Griff

So So bekommst du Konflikte in den Griffbekommst du Konflikte in den Griff: Wo Menschen zusammenleben und –arbeiten, gibt es Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse. Ein unbedachtes Wort, eine schwer zu deutende Geste, ein strenger Tonfall und schon verschlechtert sich das Klima. Wer dann nicht schnell zu Gegenmaßnahmen greift, trägt dazu bei, dass sich ein handfester Konflikt entwickelt, der das Klima vergiftet, was im Extremfall auch zu einem Kontaktabbruch führen kann.

Guter Beziehungen schützen vor Verdächtigungen

Wenn wir mit unseren Mitmenschen in regelmäßigem Kontakt und Austausch stehen, sind wir eher gewillt, beim anderen eine positive Grundhaltung anzunehmen und von seinem besten Bemühen auszugehen. Wir entschuldigen manches: „Das hat sie sicher nicht so gemeint.“
Wenn wir aber nichts voneinander wissen, sind wir anfällig für Mutmaßungen und leisten Unterstellungen Vorschub. Es besteht die Gefahr, dass wir von unserem Umfeld nur Schlechtes annehmen: „Das hat er doch bloß gemacht, um mir eins auszuwischen.“

Nicht über einander, sondern miteinander reden

Es braucht Mut, Unstimmigkeiten und Verletzungen direkt bei den Personen anzusprechen, von denen sie ausgegangen sind. Viel leichter und deshalb auch beliebter ist das Gespräch mit Dritten.
Das mag im ersten Moment entlastend sein, doch löst dieses Verhalten nicht das Problem, sondern macht es in der Regel nur schlimmer. Auch wenn wir erwarten, dass diese dritte Person unsere Fürsprecherin wird, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie die Konfliktsituation genau so beschreibt, wie wir das für richtig halten und wir es uns wünschen. Die Person, an die sich die Rückmeldung richtet, ist zu Recht gekränkt, wenn wir nicht das persönliche Gespräch suchen und stattdessen unbeteiligte Dritte hineinziehen.

Die Sichtweise des anderen in Erfahrung bringen

Jeder erlebt Situationen auf seine Weise und speichert andere Details ab, das zeigen Berichte verschiedener Personen über ein und dasselbe Vorkommnis. Dies ist kein böser Wille, sondern menschlich. Wir haben unterschiedliche Filter und halten selbst Dinge für wichtig, die für einen anderen gar keine Rolle spielen. Deshalb ist es vor allem in Konfliktsituationen wichtig, zu allererst die Perspektive des anderen zu erfragen und die eigene mitzuteilen. Was war der Grund, die Motivation, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen?

Und wenn es um die Lösung eines Konflikts geht, kommt der Sichtweise der beiden Streitpartner ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu. Was ist ihnen jeweils wichtig? Was sind deren Bedürfnisse? Mit diesem Wissen lassen sich Lösungsansätze finden, die unbeachtet bleiben, wenn wir glauben, es ginge nur um das Entweder – Oder.

Nicht warten, sondern gleich ansprechen

Je länger wir warten, um eine ungute Situation zu klären, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erinnerung trügt. Es gibt dann statt einer Lösung des Konflikts eher Diskussionen, wie es sich denn „tatsächlich“ zugetragen hat.
Es gibt allerdings eine Ausnahme: Wenn wir allerdings emotional stark berührt und vielleicht sogar den Tränen nahe sind, ist es besser, zuerst in Distanz zu gehen, sich die Worte zurechtzulegen und später noch einmal – in einer Stunde, am nächsten Tag – das Gespräch zu suchen.

Nicht schweigen um des lieben Friedens willen

Häufig sprechen wir Verletzungen und Irritationen deshalb nicht an, weil wir glauben, so die gute Stimmung am besten erhalten zu können. Doch das ist ein Trugschluss. Wenn es in uns gärt, können wir zwar versuchen, dennoch gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch unser Verhalten und unser Körper sprechen eine deutliche Sprache und machen deutlich, dass etwas nicht stimmt.
So ziehen wir uns vielleicht zurück, vermeiden wir den (Blick-)Kontakt zum Streitpartner, sind kürzer angebunden, haben einen etwas schärferen Ton, sind weniger hilfsbereit oder desinteressiert. Der andere hat keine Ahnung, warum das so ist und wird dann aber vermutlich ähnlich reagieren. Der Konflikt spitzt sich zu.

Gefühle aussprechen

Man sagt, im Berufsleben hätten Gefühle keinen Platz, es müsse sachlich hergehen. Doch die Gefühle sind da, wir können sie nicht unterdrücken oder im Spind verstauen, solange wir am Arbeitsplatz sind, und sie am Feierabend wieder hervorholen. Und besonders in Konfliktsituationen werden sie unsere Denken und Verhalten beherrschen.
Es macht aber wenig Sinn, Verletzendes mit Verletzendem, Beleidigungen mit Beleidigungen zu vergelten, sondern wir sollten den anderen wissen lassen, was er mit seinem Verhalten angerichtet hat und welches unsere Erwartungen an ihn sind. „Ihr Tonfall war unangemessen, das hat mich verletzt. Ich möchte nicht, dass Sie so mit mir sprechen.“

Einen konstruktiven Ansatz wählen

Schuldzuweisungen, Lautstärke und Stochern in der Vergangenheit sind keine adäquaten Mittel, ein zwischenmenschliches Problem zu lösen. Zwar ist es wichtig herauszufinden, warum sich eine Gegebenheit so entwickeln konnte. Aber dann sollte sehr schnell die Frage im Mittelpunkt stehen,
wie die betreffende Situation in Zukunft vermieden werden kann und welchen Beitrag die Beteiligten bereit sind, dafür zu leisten. Und welche Hilfen zu einer konstruktiven Lösung gegeben werden können.
Wenn es dann noch gelingt, den konflikthaften Vorgang vom Bewerten der Person zu trennen, dann sind Konflikte das, was sie sie sind: Unterschiede, die es auszugleichen gilt oder die wir zumindest verstehen sollten.

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Nicht nur reden, sondern vor allem auch bewusstes Zuhören sind Grundlagen der Konfliktbewältigung:
Deshalb hier meine zweiter Video-Coachingtipp: Kannst du zuhören?

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